Sicher durch den digitalen Alltag: Die größten Cyberrisiken einfach erklärt

5. Mai 2025 | IT-Sicherheit

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Sie öffnen morgens Ihre E-Mails, surfen in der Mittagspause kurz im Café-WLAN oder laden abends eine neue App herunter – und merken dabei oft nicht, dass genau hier die größten Gefahren für Ihre digitale Sicherheit lauern. Cyberkriminelle setzen längst nicht nur auf Technik, sondern oft auf Ihre Unachtsamkeit.

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen anhand typischer Alltagssituationen, welche Begriffe Sie kennen sollten, wo die Cyberrisiken entstehen, wie hoch sie tatsächlich sind – und vor allem: Wie Sie sich einfach und wirksam davor schützen können.

Die größten Cyberrisiken einfach erklärt

Szenario 1: Eine Mail von Ihrer „Bank“ fordert Sie auf, Ihre Daten zu bestätigen

Begriff: Phishing

Herkunft: Gefälschte E-Mails, Webseiten oder SMS

Was steckt dahinter?
Beim Phishing geben sich Kriminelle als vertrauenswürdige Institutionen aus – zum Beispiel Ihre Bank oder ein Versanddienstleister. Das Ziel: Sie sollen auf einen Link klicken und sensible Daten eingeben.

Wie groß ist das Risiko?
– Rund 91 % aller Cyberangriffe beginnen mit einer Phishing-Mail.
– 81 % der Kontoübernahmen gehen auf gestohlene Zugangsdaten zurück.
(Quelle: Verizon)

So schützen Sie sich:
– Sehen Sie sich Absenderadresse und Sprache genau an.- Geben Sie niemals vertrauliche Daten über E-Mail-Links ein.- Aktivieren Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung für Ihre Konten.- Nutzen Sie moderne Spam- und Phishing-Filter.

Szenario 2: Sie laden eine kostenlose Software von einer unbekannten Website

Begriff: Malware

Herkunft: Downloads, E-Mail-Anhänge, infizierte USB-Sticks

Was steckt dahinter?
Malware ist ein Sammelbegriff für schädliche Software wie Viren, Trojaner, Ransomware oder Spyware. Sie kann Daten ausspähen, verschlüsseln oder Ihren Rechner unbrauchbar machen.

Wie groß ist das Risiko?
– Über 60 % der Cyberangriffe nutzen bekannte Schwachstellen in veralteter Software.
Ransomware-Angriffe haben sich in den letzten Jahren stark vervielfacht.(Quelle: Ponemon Institute, Europol)

So schützen Sie sich:
Installieren Sie nur Programme von vertrauenswürdigen Quellen.
Halten Sie Ihr Betriebssystem und alle Programme aktuell.
Verwenden Sie eine zuverlässige Antivirenlösung.
Öffnen Sie keine Anhänge aus unbekannten Quellen.

Szenario 3: Sie nutzen das gleiche Passwort für mehrere Online-Konten

Begriff: Schwache Passwörter & Brute-Force-Angriffe

Herkunft: Menschliche Bequemlichkeit und Datenlecks

Was steckt dahinter?
Angreifer versuchen mithilfe automatisierter Programme, gängige Passwörter zu erraten – oder nutzen gestohlene Daten aus früheren Leaks.

Wie groß ist das Risiko?
„123456“ zählt nach wie vor zu den meistverwendeten Passwörtern.
81 % der gehackten Konten basieren auf gestohlenen oder schwachen Passwörtern.(Quelle: NordPass, Verizon)

So schützen Sie sich:
Verwenden Sie für jedes Konto ein individuelles, starkes Passwort.
Nutzen Sie Passwort-Manager zur sicheren Verwaltung.
Aktivieren Sie wo möglich die Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Überprüfen Sie Ihre E-Mail-Adresse regelmäßig auf Datenlecks (z. B. auf „Have I Been Pwned“).

Passwort Sicherheit

Szenario 4: Sie checken Ihre E-Mails über das kostenlose WLAN im Café

Begriff: Man-in-the-Middle-Angriffe

Herkunft: Öffentliche, unverschlüsselte Netzwerke

Was steckt dahinter?
Cyberkriminelle können sich in offenen WLANs unbemerkt zwischen Sie und den Internetdienst schalten – und so Daten     mitlesen oder sogar verändern.

Wie groß ist das Risiko?
Jeder 4. Nutzer verwendet regelmäßig öffentliche WLANs – oft ohne Sicherheitsmaßnahmen.(Quelle: Statista)

So schützen Sie sich:
Verwenden Sie öffentliche WLANs nur mit aktivem VPN.
Vermeiden Sie sensible Transaktionen (z. B. Online-Banking) in offenen Netzen.
Achten Sie auf HTTPS in der Adresszeile Ihres Browsers.
Deaktivieren Sie das automatische Verbinden mit bekannten Netzwerken.

Szenario 5: Ihre Software wurde seit Monaten nicht mehr aktualisiert

Begriff: Zero-Day-Exploit

Herkunft: Ungepatchte Schwachstellen in Betriebssystemen und Programmen

Was steckt dahinter?
Cyberangriffe nutzen oft Sicherheitslücken aus, bevor sie öffentlich bekannt sind – sogenannte „Zero-Day-Exploits“. Besonders gefährlich: Selbst ein aktuelles Antivirenprogramm hilft dann oft nicht mehr.

Wie groß ist das Risiko?
– 60 % und mehr der Angriffe beruhen auf bereits bekannten, aber nicht behobenen Sicherheitslücken.(Quelle: Ponemon Institute)

So schützen Sie sich:
Aktivieren Sie automatische Updates.
Verzichten Sie auf veraltete oder nicht mehr unterstützte Software.
Deinstallieren Sie Programme, die Sie nicht (mehr) benötigen.
Nutzen Sie Betriebssysteme mit aktivem Support.

Szenario 6: Jemand gibt sich am Telefon als IT-Mitarbeiter aus und bittet Sie um Ihr Passwort

Begriff: Social Engineering

Herkunft: Täuschung durch Telefon, E-Mail oder soziale Netzwerke

Was steckt dahinter?
Statt technische Schwachstellen auszunutzen, zielen Angreifer hier auf den „Faktor Mensch“. Sie nutzen Vertrauen oder Unsicherheit aus, um an vertrauliche Informationen zu gelangen.

Wie groß ist das Risiko?
– Social-Engineering-Angriffe nehmen deutlich zu – besonders in Unternehmen, aber zunehmend auch bei Privatpersonen.
(Quelle: FBI Internet Crime Report)

So schützen Sie sich:
Geben Sie niemals Passwörter telefonisch oder per E-Mail weiter.
Fragen Sie bei verdächtigen Anfragen aktiv beim echten Support oder der IT-Abteilung nach.
Schulen Sie auch Familienmitglieder oder Kollegen für den sicheren Umgang.

Übersicht: Wo lauern die größten Risiken?

Phishing: 91 % aller Angriffe starten per E-Mail

Schwache Passwörter: 81 % der Kontoübernahmen

Veraltete Software: 60 %+ der Angriffe nutzen bekannte Schwachstellen

Öffentliche WLANs: Jeder 4. Nutzer gefährdet

Social Engineering:  Zunehmende Bedrohung, schwer automatisierbar

Malware: Hohe Schäden durch Ransomware und Trojaner

Fazit: Sie sind der wichtigste Sicherheitsfaktor

Technik kann viel abfangen – aber nicht alles. Der wichtigste Schutz gegen Cyberangriffe ist Ihre eigene Aufmerksamkeit. Wenn Sie typische Methoden kennen, verdächtige Situationen richtig einordnen und grundlegende Sicherheitsregeln beachten, haben Sie bereits einen großen Schritt in Richtung digitale Selbstverteidigung getan.

Bleiben Sie wachsam – und lassen Sie sich nicht täuschen!

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